Zu schade zum Wegwerfen II – „Buff“

Zu schade zum Wegwerfen II – „Buff“

Im letzten Jahr habe ich das „Buff“ Halstuch schätzen gelernt. Das ist ein elastischer Stoffschlauch, den man als Halstuch, Mütze, Stirnband,… tragen kann. Es hält den Hals warm, ohne dass man Angst haben muss, dass sich das Pony beim Hufe Auskratzen mit dem Huf drin verheddert (bei voluminösen Schals und Loops durchaus ein Risiko). Man kann es beim Heu aufschütteln schnell mal als Staubschutz über Mund und Nase ziehen. Es ist sehr klein und leicht (Hauptkriterium für eigentlich alles, seit ich unbedingt Wanderreiten will).

Heute ist ein altes T-Shirt „Buff“ geworden. Es handelt sich um ein icebreaker 100% Merino T-Shirt, in einem sehr schönen dunklen Lila, das ich mal 2nd Hand gekauft und dann 7 Jahre begeistert getragen habe. Irgendwann waren Löcher drin, aber ich habe es nicht über’s Herz gebracht, den schönen Stoff wegzuwerfen – zum Glück.

Mit einem gut passendem „Buff“ Maß genommen und mit 5mm Nahtzugabe zugeschnitten.

Da mir Bequemlichkeit wichtiger ist als die Optik, habe ich eine flache Naht gesetzt, d.h. die beiden Stoffteile übereinander gelegt und mit einem breiten Stich genäht. Bei stark elastischen Stoffen kann es hilfreich sein, die obere Stofflage ungedehnt mit einem Tesastreifen zu bekleben. Dann wird der obere Stoff nicht vom Nähfuß in eine Dehnung geschoben. Möglichst nicht das Tesa mit einnähen, das bekommt man nur mir viel Gefuddel wieder raus.

Ich habe den Hexenstich gewählt (hier die 15), der allein schon wegen des Namens mein Liblingsstich ist.

So sieht die Naht dann aus. Dieser Stich ist in alle Richtungen dehnbar und der elastische Stoff wellt sich nicht.

Am kniffeligsten ist der Saum am oberen Ende. Unten hatte ich einfach den T-Shirt-Saum drin gelassen. Den Tesa-Streifen kann man problemlos mehrfach verwenden.

Fertig ist das neue Lieblingsteil 🙂

Zu schade zum Wegwerfen I – DIY-Stulpen aus Jackenärmeln

Zu schade zum Wegwerfen I – DIY-Stulpen aus Jackenärmeln

Ich gehöre zu den Menschen, die schnell frieren, und gerade am Knöchel habe ich es gerne warm. Darum sind Stulpen echt super, aber Strickstulpen im Stall sind einfach unpraktisch, weil Heu und Stroh und Matsch und Leinstreu drin hängen bleiben und sich erst im Auto oder der Wohnung wieder davon lösen.

Da hatte ich kürzlich eine alte Stalljacke in der Hand, die ich nicht mehr trage. Zum Wegwerfen fand ich sie aber zu schade, also habe kurzerhand die Ärmel abgeschnitten, oben umgeschlagen, zugenäht und ein Gummiband reingezogen.
Jetzt habe ich tolle, warme Stulpen aus gewachster Baumwolle, wattiert gefüttert und wenn ich Muße zum Nachwachsen habe sogar wasserdicht. Herrlich!

Winterritt

Da ich in Büchern und Zeitschriften immer mal wieder was über das Auftrainieren nach der Winterpause lese, gehe ich davon aus, dass mache Reiter-Pferd-Paare eine ebensolche machen. Dabei kann reiten im Winter so schön sein. Und ich rede hier nicht von sonnenbeschienen Schneelandschaften, sonden vom schmuddeligen, windzerzausten Matsch-Misch-Masch, das in unseren Breiten vorherrscht. Warum ich (auch) im Winter gerne reite?

  • Ich habe als Jugendliche leidenschaftlich Fantasy-Romane und -Comics gelesen und stelle mir beim Reiten im grau-braunen Winterwald einfach vor, ich wäre auf der langen Suche/Flucht nach/vor… Irgendwas phantastisches halt und Pony ist mein einziger, wahrer Freund, meine mich wärmende, treue Begleiterin.
  • Ich kann den wunderschönen Reitrock tragen, den mein Mann mir geschenkt hat. Der hält nicht nur traumhaft warm, ich fühle mich auch noch verzauberter auf meinem elfenzarten Pony.
  • Wir leben umgeben von Laubmischwäldern und Laubbäume verlieren bekanntlich im Winter ihre Blätter. Das hat den Vorteil, dass man viel mehr sehen kann. Man kann in fremde Gärten lunzen, man sieht die Pfade der Wildtiere, große Raubvögel gleiten zwischen den kahlen Stämmen, Rehe und Wildschweine kreuzen unseren Weg…
  • Es gibt absolut keine Insekten, die uns stechen, beißen oder sonstwie behelligen wollen!
  • Tammi ist deutlich frischer und flotter unterwegs als im Sommer, aber nicht so spinnert im Hirn, wie im Frühjahr.
  • Meine Erwartungen sind niedriger: da ich bei Bäh-Bäh-Wetter nicht mit einem Wahnsinns-Ritt rechne, freue ich mich umso mehr, wenn’s trotzdem toll wird.
  • Wenn’s zu dolle stürmt, geht’s auf den Reitplatz (zum Glück haben wir einen ganzjährig bereitbaren), das kommt der Gymnastizierung zugute. Bei Traumwetter Volten und Zirkel üben? Ein Wunder der Disziplin, das ich selten vollbringe 😉

Ich hoffe, ich konnte paar Lichtblicke ins Wintergrau zaubern und wünsche traumhafte Ritte, bei welchem Wetter auch immer…