Joggen mit Pony

Ich hatte es ja bereits angekündigt, jetzt habe ich es getan: ich hab’s Pony zum Joggen mitgenommen. Was soll ich sagen, ich bin fix und fertig aber glücklich 🙂

Warum man das unbedingt ausprobieren sollte?

Als guter Reiter und Pferdemensch sollte man das, was man von seinem Pferd erwartet, auch selbst können. Wir möchten ja alle nicht wie ein nasser Sack auf dem Ponyrücken hängen und auch nach zwei Stunden ausreiten noch mit schöner Körperspannung geschmeidig auf dem Pferd sitzen. Kondition (Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer, Koordination und Beweglichkeit) brauchen Reiter und Pferd. Warum selbiges dann nicht auch gemeinsam trainieren?

Ich bin kein Ausbilder und die Ausbildungsskala habe ich leider nie richtig verstanden, aber „Takt“ kommt da vor. Ich könnte mir vorstellen, dass es eine gute Sache ist, wenn das Pferd beim Joggen ohne „störenden“ Reiter und ohne die Schwierigkeiten des Kreises (beim Longieren) seinen Takt im Trab findet. Aber das ist wirklich nur eine Vermutung…

Was ich sicher weiß: Pferde, die sich mögen und viel Zeit miteinander verbringen, synchronisieren sich. Also immer schön synchron mittraben, vielleicht hat dein Pony dich dann noch mehr lieb 🙂

Und jetzt dürfen mich alle auslachen: ich glaube, die Dicke hat ihren Spaß dabei. Wir waren jetzt vier Mal zusammen joggen und sie hat das Prinzip verstanden. Normalerweise bleibt Tammi gerne bei jedem nicht vorhanden Anlass stehen, normalerweise trabt sie nicht gleichmäßig in einem Tempo. Heute kam sie bereitwillig mit, ist auf kleinste Hilfe angetrabt und kein einziges Mal stehen geblieben (außer vier Mal zum Äppeln natürlich). Und irgendwie habe ich so ein breites Grinsen in ihrem Gesicht gesehen, als sie fluffig die 25 Minuten durchgetrabt ist und ich röchelnd neben ihr her geschnauft bin. Ganz blöd ist Pony ja nicht, dass ich so etwa die vierfache Atemfrequenz von ihr hatte, ist ihr bestimmt aufgefallen. Das bringt die Beziehung auf eine ganz neue Art auf ein anderes Niveau.

Welche Voraussetzungen sollten erfüllt sein?

Zunächst sollten natürlich alle Beteiligten gesund und körperlich und mental in der Lage sein, eine Runde joggen zu gehen.

Das Pferd sollte sich am lockeren Strick in Schritt und Trab führen lassen.

In der Nähe des Stalls muss es einen Weg geben, der sich von Bodenbeschaffenheit und Steigung/Gefälle zum Joggen eignet.

Der Mensch sollte so fit sein, dass er sich ans Trabtempo vom Pferd anpassen kann. Ich bin erst mal ein paar Monate ohne Pony gejoggt und habe mir ein Paar gescheite Schuhe gekauft, bevor wir das erste Mal zusammen gestartet sind. Wird das Joggen zum Tauziehen, macht es beiden Beteiligten keinen Spaß! Mein Tipp: langsam anfangen, wenig erwarten und dran bleiben. Das erste Mal ist Scheiße gelaufen? Wunderbar, dann kann das zweite, dritte und vierte Mal ja nur besser werden.

Was braucht man dafür?

Nicht viel. Tammi trägt ein Knotenhalfter mit einem dünnen, langen Strick, der ohne Karabiner befestigt wird. Schließlich soll im Trab nicht ständig der Karabiner hin und her schwingen und ich möchte beim Laufen mit den Armen mitschwingen können, ohne dass Seil und Karabiner in Eigenschwingung versetzt werden. Ich habe sehr gute Erfahrungen mit einer 3,60m langen, ca 8mm dicken Feather Line von von der Seilerei Brockamp. Die ist dann auch schön leicht.

Der Hufschutz ist sehr individuell von Hufen und Bodenbeschaffenheit abhängig, das kann man dann beim Joggen wie beim Reiten handhaben.

Ich trage Handschuhe, was sich beim Führen von Pferden ja grundsätzlich empfiehlt und ein paar gute Joggingschuhe. Hier lohnt sich der Besuch eines Fachgeschäftes, zum Einen, um die eigenen Gelenke zu schonen und zum Anderen, um mit dem Pony mithalten zu können. Ich persönlich war erschrocken und erfreut gleichermaßen, wie viel fitter als ich meine Knutschkugel ist!!!

Also, startet die Competition mit euren Fellnasen und habt Spaß (immer lächeln, auch wenn euch gerade die Lunge um die Ohren fliegt und die Oberschenkel brennen) 🙂

Besser reiten ohne Reiten oder Horsemanship Through (Family)Life

Besser reiten ohne Reiten oder Horsemanship Through (Family)Life

Wenn Kinder und Pferde zur Familie gehören, dann wünscht man sich, dass alle gesund und fröhlich sind und das eigene Wohlbefinden sollte auch nicht zu kurz kommen. Ein Ziel, das nicht immer leicht zu erreichen ist. Hier meine Ideen zu diesem Thema:

Ich schaue mir gerne die YouTube Videos von Lisa Röckener an und eines fällt mir dabei besonders auf: Lisa lacht! So herzlich, ansteckend und freudig. Es gibt nur wenige Fotos von mir auf dem Pferd und auf denen schaue ich konzentriert und angespannt. Dabei würde ich behaupten, dass mein Pony mich wirklich glücklich macht. Meine Besser-Reiten-Übung Nummer eins heißt also „lächeln!“. Das Kind quengelt seit gefühlt Stunden? Lächeln! Die Milch brennt an, die kleine Tochter quatscht das Ohr blutig während der pubertierende Sohn Fragen grundsätzlich nur mit „Hm“ beantwortet? Lächeln! Den perfekten Zirkel üben und das Pony driftet über die äußere Schulter? Lächeln!

Neben seelischer ist auch körperliche Fitness unerlässlich für gutes Reiten. Mein persönliches Sportprogramm besteht aus der Yogaübung „Sonnengruß“ am Morgen. Da viele Yoga-Positionen lustige (Tier)Namen haben, lässt sich die kleine Tochter gelegentlich zum Mitmachen animieren. Selten schaffe ich mehr als 4 Wiederholungen, aber selbst das bringt schon was und dauert nur 2 Minuten. Im Yoga habe ich Übung und Erfahrung, völlig neu für mich ist der Bereich „Ausdauersport“. Muss aber sein, gegen Stress und für mehr Kondition! Also habe ich mit dem Joggen angefangen. Sobald ich etwas routinierter laufe, möchte ich entweder die kleine Tochter auf dem Laufrad mitnehmen oder das Pony nebenher traben lassen. Puh, das treibt mir schon beim Schreiben den Schweiß auf die Stirn 😉

Weniger anstrengend ist die „Peitschenübung“. Seit vielen Jahren longiere ich nach dem Longenkurs von Babette Teschen und Tania Konnerth. Dabei muss man die Peitsche sehr genau und dosiert einsetzen, Geschicklichkeit und Kraft sind gefragt. Beides muss ich nicht unbedingt am Pferd üben. Da wir glücklicherweise sehr viel Platz haben, habe ich ein Spiel mit meiner Tochter daraus gemacht: einige leere PET Wasserflaschen werden mit etwas Wasser befüllt (damit sie nicht gleich vom Wind umfallen) und auf unterschiedlichen Höhen aufgestellt. Dazu eignen sich Stufen, der Gartentisch, ein umgedrehter Eimer,… Meine Tochter bekommt einen Carrot-Stick mit einem kurzen Schlag, ich übe mit meiner Longierpeitsche und der schwächeren (in meinem Fall linken) Hand. Jetzt soll abwechselnd eine der Flaschen mit der Peitsche umgeschmissen werden, ohne dass sie quer über den ganzen Hof fliegt. Also mit Gefühl! Thekla hat Spaß und ich kann meine Longier-Fähigkeiten verbessern. Das Spiel eignet sich aber nur, wenn man wirklich viel Platz hat und das Kind das Prinzip des Abwechselns verstanden hat. Haut es wahllos mit der Peitsche um sich oder rennt in den Schlag meiner Peitsche, kann es schmerzhaft werden.

Wie meistert ihr die Herausforderungen einer Familie mit Zwei- und Vierbeinern? Ich freue mich auf mehr Ideen!

Winterstücke

Da unsere Pferde im Jahr 2018 überdurchschnittlich viel Zeit auf den Winterstücken verbracht haben (wir waren in dem Hitzesommer für 6 Wochen auf den Winterstücken, um unsere Weiden zu schonen und damit die Fellnasen genug zu futtern haben), haben wir beschlossen, den Winterstücken ein kleines Upgrade zu verpassen.

Mein Mann hat liebevoll diese Salzlecksteinhalter gebaut und von Rody testen lassen 😉

Außerdem haben wir Sand besorgt und damit flache Hügel angelegt.

Unser Fazit:

Die Salzlecksteinhalter wurden komplett ignoriert, bzw bestenfalls mal zum Jucken oder Rinde annagen genutzt 😕

Der Sand wurde begeistert angekommen. Zum Schlafen, Wälzen und Ausschau halten. Für eine Weile hatten alle unsere Pferde die gleiche Farbe: Sandfalben 😉

19.12.2019

Scheinbar haben die Pferde einfach nur ein Jahr gebraucht, um an den Salzlecksteinhaltern Gefallen zu finden…

15.11.2020

Nachdem die Wallache ihren schönen Salzlecksteinhalter kaputt gemacht haben, hat mein Mann sich was Neues ausgedacht:

Material: ein alter Futtertrog, eine Gewindestange mit passenden Unterlegscheiben und Muttern und zwei Schrauben, damit das Ganze sich nicht dreht.