Tschüss, Rumpelkammer

Endlich Ordnung in der „Rumpelkammer“

Jahrelang haben wir uns über das Dreck-Eck, in das alles rein flog, was gerade im Weg war, geärgert. Nach mehreren Anläufen und der aus den sozialen Medien geklauten Idee mit der Palette, herrscht endlich Ordnung. Das Wichtigste: der Boden ist frei und kann sauber gehalten werden. Ich bin total glücklich 🙂

Das neue „Zeitloch“

Da ist man mal ganz kurz auf Mutter-Kind-Kur und schon hat mein Ehemann diesen zauberhaften neuen Sitzplatz gebaut. Ist er nicht entzückend? Wir sind jedenfalls alle hin und weg und wollen nirgendwo anders mehr sitzen.

Pferdehof in der Mordach – unser neuer Sitzplatz

Unser Sitzplatz am Stall heißt übrigens seit jeher „das Zeitloch“: man setzt sich mal kurz für fünf Minuten dort hin und – zack – sind zwei Stunden rum. Weil es so gemütlich ist, weil immer jemand zum quatschen vorbei kommt, weil man den Rotkehlchen zuschaut, weil die Katze so kuschelig bei einem liegt, weil die Seele gerade so schön baumelt,…

Themenabend mit Marc Lubetzki

Marc Lubetzki ist ja bereits Routinier in Bezug auf Online-Vermittlung seiner Inhalte und da durch das Corona-Virus derzeit keine Präsenzvorträge möglich sind, hat er am 18.4.2020 seinen Vortrag zum Thema „Die ideale Zusammenstellung von Hauspferdegruppen“ ins Netz verlegt. Das hatte für mich den Vorteil, dass ich daran teilnehmen konnte. Insgesamt waren etwa 70 Teilnehmer online.

Zunächst hat Marc die verschiedenen Herdengrößen vorgestellt. Zwei Pferde sind bereits eine Herde. Auch in der Natur gibt es Herden, die nur aus zwei Tieren bestehen. Häufig handelt es sich um einen jungen Hengst oder einen, der keine größere Herde möchte und eine Stute.
Eine häufig vorkommende Herdengröße ist 8-12 Pferde, diese Gruppen sind sehr stabil und es gibt in der Regel einen Althengst.
In großen Herden mit 35 bis 40 Tieren toleriert und braucht der Althengst andere Hengste zu seiner Unterstützung. Die Strukturen sind etwas lockerer, häufig bildet eine Gruppe älterer Pferde den konstanten Kern der Gruppe, während die „jungen Erwachsenen“ eher mal die Herde wechseln. Dieser Wechsel ist ein fließender Übergang, der sich über Tage und Wochen hinzieht und die „neue“ Herde ist auch nicht völlig fremd, sondern eine Herde aus dem Herdenverband.
Dann gibt es natürlich noch die Junggesellengruppen.

Im zweiten Teil haben Marc und seine Frau Eike die fünf Elemente aus der traditionellen chinesischen Medizin vorgestellt und anhand von Beispielen gezeigt, welche Eigenschaften und Merkmale der Pferde sich welchen Elementen zuordnen lassen. Alle gezeigten Videos wurden innerhalb der gleichen Herde aufgenommen und haben die Typen sehr schön illustriert.

Holz: ein Pferd im Holz-Typ ist sehr aktiv und kontaktfreudig. Ein typischer Holz-Hengst, wie er im Video gezeigt wurde, hat eine große Herde und ist sehr „tolerant“. Er spielt viel mit den Junghengsten.
Wichtiges Sinnesorgan: Augen

Feuer: Ein Feuer-Pferd ist aktiv, neugierig und mutig. Aber auch wankelmütig und hat eine kurze Aufmerksamkeitsspanne. Bei Stuten ist es häufig ein Tier, welches voraus geht und die Umgebung erkundet. Ein typischer Feuer-Hengst hat keine eigene Herde.
Wichtiges (Sinnes)Organ: Zunge

Erde: das Erde-Pony ist üppig: massiger Körper, runde Formen, viele Haare. Es ist gesellig, ruhig, energiesparend und leichtfuttrig. „Erde erdet“ und so ist das Erde-Pferd ein verbindendes Pferd, sowohl innerhalb der Gruppe als auch zwischen den Herden. Bei Überforderung, z. B. zu großer Herde, neigt es zum „büffeln“.
Wichtiges (Sinnes)Organ: Maul

Metall: das Element Metall steht für Beständigkeit und Eleganz. Hengste, die im Metall-Typ stehen, können große Herden führen. Da sie sehr gut einschätzbar sind, schließen sich andere Pferde ihnen gerne an. Sie sind eher unauffällig, haben einen langen Körper und sind schmal von der Statur.
Wichtiges (Sinnes)Organ: Nase

Wasser: ein Pferd im Wasser-Typ ist gerne für sich, ist vorsichtig und zurückhaltend. Oft sind sie die „Alarmanlage“ der Herde. Wasser-Pferde sind sehr geräuschempfindlich und wollen wenig körperliche Nähe.
Wichtiges (Sinnes)Organ: Ohren

Manche Typen ergänzen sich und passen somit gut zusammen. Zum Beispiel kann der Holz-Typ bei zu viel Belastung aus der Balance geraten und ein Wasser-Typ bringt Stabilität und Ruhe. Metall kann starr werden und der Feuer-Typ bricht die Starre auf.

Natürlich sind die Elemente eine Annäherung und jedes Pferd hat seinen ganz individuellen Charakter, in dem sich auch Elemente mischen können.

In der Natur ist es die Aufgabe des Althengstes, die Herdenmitglieder harmonisch zusammenzustellen und auch die Größe der Herde wählt er so, dass es zu ihm passt und er seine Aufgabe in der Herde gut erfüllen kann. Für uns Menschen ist es schwierig, diese Aufgabe ebenso gut zu erfüllen, denn wenn wir Herden zusammenstellen, spielen auch andere Faktoren als Harmonie eine Rolle und wir sind auch nicht 24 Stunden am Tag in der Herde. Dennoch können wir versuchen, ein paar Faktoren zu berücksichtigen.

Was können wir daraus für unsere Hauspferdeherden lernen?
Konflikte innerhalb einer Herde gibt es in der Natur nicht. In unseren von Menschenhand zusammengestellten Herden sollten wir sicher stellen, dass kein Pferd permanent aus der Herde verjagt wird. Dann passt es nicht in die Herde und leidet darunter. Ebenso sollte es nicht regelmäßig vorkommen, dass Pferde nach einander ausschlagen. Marc hat in Bildern und Videos den Unterschied zwischen Spiel und Ernst gezeigt, das kann ich jetzt nicht so schön illustrieren. Wichtig ist, dass die typischen „Spielchen“ sich eher „vorne“ abspielen (Steigen, Wadenbeißen,…) und durch ein gemeinsames Laufspiel aufgeöst werden. Tritt ein Pferd regelmäßig hinten aus, meint es das nicht spielerisch. Das wäre dann ein Fall, in dem wir in die Herdenzusammensetzung eingreifen müssen.

Pferde fressen in der Natur weit auseinander und ruhen dicht zusammen. Lässt sich dies in der Haltung übernehmen, wäre es wünschenswert.

Hat man häufiger Wechsel in der Herde, z.B. weil man einen Pensionsstall betreibt, so wäre man mit großen Herden (ca 40 Pferde) näher am natürlichen Verhalten, allerdings sind entsprechend große Flächen und ein ausreichendes Futterangebot Voraussetzung. In solch großen Gruppen bilden die Pferde dann von selbst kleine harmonische Untergrüppchen. Hier kann man auch recht problemlos neue Pferde integrieren.
Bei kleineren Herden sollte das neue Pferd unbedingt zunächst getrennt von den Anderen stehen und die Möglichkeit bekommen, die Herde zu beobachten. Das tun Pferde in der Natur ebenfalls: wenn sie in eine andere Herde wechseln, so beobachten sie diese auch erst aus der Ferne.
Nach Marcs Beobachtungen dauert es ein Jahr, bis ein Pferd in seiner neuen Umgebung wirklich angekommen ist. Das deckt sich sehr genau mit meinen eigenen Beobachtungen.
Die Frage nach der idealen Zusammenstellung von Hauspferdegruppen lässt sich natürlich nicht pauschal beantworten, aber ein paar Hinweise haben wir schon bekommen und zwei Tipps hat Marc noch für uns: natürlicher sind gemischte Herden mit allen Altersstufen und Rasseunterschiede sind bei der Zusammenstellung weniger problematisch als schlecht sozialisierte Pferde.

Aus den ursprünglich geplanten 90 Minuten Videokonferenz sind vier Stunden geworden und Marc hat unermüdlich alle Fragen der Teilnehmer beantwortet. Das kann und will ich nicht alles wiedergeben, was ihr hier lesen durftet, ist meine persönliche, subjektive Zusammenfassung von den Dingen, die ich spannend fand und mir notiert habe.
Ganz viele tolle Artikel, Angebote und Infos von Marc Lubetzki findet ihr unter marc-lubetzki.de

Das sind wir…

Dirk Kosel, der den Pferdehof in der Mordach mit unfassbar viel Liebe, Geduld, Langmut, Energie und Belastbarkeit aufgebaut hat und führt.
Stephanie Kosel, ich bin 2014 hier angekommen und gebe an der einen oder anderen Stelle den Feinschliff.
Thekla Kosel, mischt mit ihren 3 Jahren schon ordentlich mit.

Und natürlich Kerstin und unsere lieben Einsteller und Reitbeteiligungen, ohne deren eifrige Unterstützung vieles schwerer und der Pferdehof in der Mordach nur halb so schön wäre.

Aktionstage

Aktionstage

Zwei Mal im Jahr laden wir unsere Einsteller zu einem „Aktionstag“ ein. Im Herbst bereiten wir gemeinsam die Winterstücke vor, im Frühjahr die Koppeln und den Triebweg. Entstanden ist der Aktionstag auf der Suche nach Entlastung: wir freuen uns über helfende Hände, unsere Einsteller dürfen sich über einen kleinen einmaligen Rabatt auf die Boxenmiete freuen. Mittlerweile ist es aber oft mehr als das. Spielt das Wetter mit, kann es ein gemeinsames Event werden, bei dem neue Einsteller die langjährigen besser kennenlernen und Gemeinschaft entsteht. Und wir können Ideen realisieren, die wir sonst vielleicht zeitlich nicht hinbekommen hätten. Wie zum Beispiel unser Salzlecksteinhalter von letztem Jahr und neu die Raufe mit Knabberästen:Und natürlich wird nicht nur gearbeitet, sondern auch gegessen:Während die Mamas und Papas Zaunpfosten einschlagen, wird der Nachwuchs künstlerisch tätig:

Ich war bereits im Vorfeld künstlerisch tätig:Ein gelungener Tag mit ansehnlichem Ergebnis:Danke für die tolle Stallgemeinschaft!

Fertig

Mit nur zwei Wochen Verspätung ist unser Umbau fertig geworden, die zwei Norweger-Stuten sind eingezogen und fühlen sich sichtlich wohl.

Das Fenster zu den beiden Herren nebenan wird eifrig genutzt. Es ist insgesamt schön offen und luftig geworden, wie wir uns das vorgestellt hatten.

Wir finden, es ist sehr schön geworden 😊

Und jetzt noch der Feinschliff:

Noch 12 Tage…

…dann sollen hier Ponys einziehen.

Gestern hat es geschneit, heute ist Frost und wir haben noch keine Dachziegel. Mein Mann ist die Ruhe selbst, gut, dass er gute Nerven hat und ich so viel um die Ohren, dass meine Nerven noch gar nicht mitbekommen haben, dass sie jetzt durchdrehen müssen…

Sommerfest in der Mordach

Am Morgen des Tages, an dem wir unser Sommerfest gefeiert haben, war der Himmel wolkenverhangen. Die Tage zuvor hatte es fast durchgehend geregnt. Ich war schon ganz unglücklich, aber pünktlich zum Vorbereiten der Schnitzeljagd kam die Sonne hervor.

Acht Reiter in drei Teams sind zur Schnitzeljagd angetreten und haben fünf Aufgaben auf der etwa 5 km langen Strecke gelöst.

Erste Aufgabe war es, Teile von drei Pflanzen mitzubringen. Diese haben wir am Schluss gemeinsam bestimmt und nach giftig/ungiftig sortiert.

wp-image-865421263

An der nächsten Station stand eine Kiste mit Requisiten und es wurden lustige Fotos für’s Reiterstübchen geschossen.

Dritte Aufgabe war es, an einer Wäscheleine aufgehängte Pfauenfedern (der Pfau unserer Nachbarn wirft jeden Sommer seine Federpracht ab, da hab ich welche aufgesammelt) abzupflücken und mitzubringen.

Station 4:

Zum Schluss waren bei den Pferden gute Nerven gefragt: die Reiter mussten gemeinsam ein Lied singen und in die Hof-WhatsApp-Gruppe stellen. So hatten auch die Daheimgebliebenen was zum Lachen.

Natürlich gab es auch eine Siegerehrung. In acht Kategorien wurde jeweils ein Sieger gekürt und hat eine Urkunde bekommen.

Anschließend haben wir gemeinsam gegrillt. Ein sehr schöner Tag, 1000 Dank an unsere tollen Einsteller für’s organisieren, mitreiten, gute Laune machen, Kuchen backen, Salat zubereiten, aufbauen, abbauen,…