Unser erster Wanderritt

Unser erster Wanderritt

Viele Jahre habe ich davon geträumt, jetzt hat es endlich geklappt: Dirk, Bonni, Tammi und ich haben unseren ersten Wanderritt gemacht!

Und es war so schön, wie ich es mir vorgestellt hatte! Am liebsten würde ich gleich wieder losreiten…

Tag 1

Gestartet sind wir bei uns am Stall. Am ersten Tag sind wir ins Fischbachtal zur Tannenhof-Ranch geritten. Die Route habe ich in Komoot geplant und mit der Wanderreitkarte abgeglichen. Eine riesen Hilfe war dabei die tolle Anleitung von „Pferdefrau unterwegs„. Auch die Packliste als Excel Datei ist großartig! Beides hat mir die Vorbereitung erheblich erleichtert und dafür gesorgt, dass wir gut vorbereitet waren und unsere Tour unbeschwert genießen konnten.

Eine entspannte Mittagspause haben wir bei „Wolter’s Auszeit“ eingelegt. Ich hatte vorher angerufen und uns schon mal angekündigt, so dass wir wussten, dass Pferde mitgebracht werden dürfen.

Gemütliche Pause für Pferd…
…und Reiter.

Die größte „Herausforderung“ auf der ersten Etappe war eine Furt durch ein Bächlein. Ich musste zwar voran gehen, aber dann ist Tammi brav gefolgt und auch Bonni hat ihre Skepsis überwunden.

Die reißenden Fluten 😉
So schön, dass man’s kaum glauben kann (ich habe nur ein winziges bisschen nachbearbeitet)

Auf der Tannehof-Ranch haben wir uns sehr wohl gefühlt. Wir wurden freundlich empfangen und es war alles da, was wir brauchten. Zwei Boxen waren üppig mit Stroh und Heu ausgestattet und unsere Ponys haben gesoffen, gefuttert und sich zum Schlafen abgelegt. Das Heu war von sehr schöner Qualität und wir durften es für unsere beiden Hustenponys anfeuchten. Auch die Reithalle durften Tammi und Bonni zum Wälzen nutzen.

Reithalle mit Ausblick!

Dirk und ich hatten ein schönes, sauberes Zimmer mit Bad und im Hof gibt es eine kleine Schaukel-Bank, auf der wir, nachdem die Ponys versorgt und zufrieden waren, glücklich vor uns hin geschaukelt haben. Bis auch uns der Hunger gepackt hat und wir im Restaurant Dhillon sehr lecker indisch essen waren.

Gute Nacht ihr Zwei!

Sehr praktisch: auf den mobilen Sattelböcken von der Tannenhof-Ranch konnten wir unsere Ausrüstung sauber und sicher verstauen.


Tag 2

Nachdem wir die Ponys mit Kraftfutter, Heu und Wasser versorgt hatten, gab es für uns Frühstück. Petrus war wild entschlossen zu prüfen, ob meine Packliste für alle Wetterlagen das Passende bereit hält: nach dem sonnigen Tag gestern war Regen angekündigt, so dass die Fliegendecken in die Packtaschen mussten und das Regenzeug obenauf. Hat alles gepasst und die Ponys waren beim Satteln und Packen vorbildlich!

Wege und Landschaft waren wunderschön und Tammi und Bonni sind gut vorwärts gelaufen.

Für die Mittagspause hatte ich den Landgasthof „Zum schönen Wiesengrunde“ ausgewählt. Eine gute Wahl, die Inhaberin hat sich wirklich außergewöhnlich viel Mühe gemacht: einige Tage im Voraus hat sie beim Landwirt nachgefragt, ob wir die Pferde auf seiner Wiese grasen lassen dürfen (durften wir nicht, die Wiese stand kurz vor der Heuernte, da hätte ich auch niemanden drauf gelassen). Also haben wir die Ponys ein paar Kilometer vorher sich satt futtern lassen (an einer garantiert nicht bewirtschafteten Waldlichtung) und haben sie am Landgasthof auf dem Parkplatz geparkt.

Zwei Schmucker bitte!

Bier gab’s keins für Bonni und Tammi, dafür Wasser aus dem Putzeimer (mein Falteimer hatte nicht mehr ins Gepäck gepasst). Den Eimer musste ich dreimal auffüllen lassen, was das Personal geduldig getan hat und selbst das Essen wurde uns auf dem Parkplatz serviert.

Der Pfannkuchen mit Gemüse und Schafskäse sieht nicht nur toll aus, sondern schmeckt auch herrlich!

Nachdem die Damen eingesehen hatten, dass es weder Bier noch Futter gibt und auch sonst nix interessantes passiert, haben sie sich ausgeruht und gedöst (wie sich das für ein richtiges Wanderreitpferd gehört).

Etwa 3 Kilometer vor unserem Ziel zog ein Gewitter auf und der angekündigte Regen fiel erst tropfenweise, dann als richtiger Regen und zum Schluss in einer Art Sturzflut vom Himmel. Irgendwann zwischen Regen und Sturzflut hätten wir laut Routenplanung vom Waldrand auf’s offene Feld abbiegen müssen. Und genau in diesem Moment sehe ich aus dem Augenwinkel eine Schutzhütte. Wir haben zu viert gerade so rein gepasst und waren verdammt froh, das Unwetter vom sicheren Unterstand aus vorüberziehen zu sehen.

In Ober-Ostern durften Tammi und Bonni die Nacht auf der Wiese neben den Schafen verbringen und wir haben es uns bei Freunden gemütlich gemacht. Am nächsten Tag ging es mit dem Hänger nach Hause.

Was mich besonders froh macht: beide Pferde sind in guter Verfassung am Ziel angekommen. Keine Anzeichen von Stress, Erschöpfung, Druck- oder Scheuerstellen. Offensichtlich hat die sehr lange Vorbereitungszeit auch ihr Gutes.

Wunderschön und viel zu kurz war unser erster Wanderritt. Wenn ich vorher immer das vage Gefühl hatte, dass das mein absoluter Traum sein könnte, so weiß ich es jetzt mit Gewissheit! Ich brenne jetzt schon darauf, die Packtaschen auf’s Pony zu schnallen und auf die nächste Tour zu starten.

Weitere Details und Fotos gibt’s gerne auf Anfrage.

Warnhinweis: Wanderreiten kann süchtig machen!!! 🙂

Von Feen und Kompromissen

Von Feen und Kompromissen

Meine Tochter hat zu Ostern Flügel in Regenbogen-Farbe geschenkt bekommen. Ich habe sie gefragt, ob ich ein Foto von ihr mit den Flügeln auf Bonnie machen kann. Erst hatte sie keine Lust, aber als sie Ihre Spielsachen aufräumen sollte, hat sie gesagt: „Lass uns einen Kompromiss machen. Du räumst die Spielsachen weg und ich mache mit dir das Foto.“ Nun, was tut man nicht alles für ein Foto…

Meine zauberhaften Mädchen. Beide ausgesprochen verhandlungssicher…

Dem aufmerksamen Betrachter wird auffallen, dass Thekla dabei keinen Helm trägt. Deshalb hier noch eines der unbearbeiteten Fotos. Auf diesem sieht man, dass mein Mann hinter dem Pferd steht und unsere Tochter festhält. Ich stehe ebenfalls am Pferd und löse per Fernbedienung die Kamera aus. Anders würde ich meine Tochter nicht ohne Helm aufs Pferd setzen, aber für das Foto sieht es einfach schöner aus. Ein gutes Vorbild ist es sicherlich nicht und ich möchte darum bitten, sowas wenn überhaupt nur mit den bestmöglichen Sicherheitsvorkehrungen nachzumachen!

Eine Person sollte ausschließlich darauf konzentriert sein, das Kind gut festzuhalten! Hier ist es mein Mann, hinter Bonni versteckt.
Das NEINhorn auf Schnitzeljagd

Das NEINhorn auf Schnitzeljagd

Wer das Känguru mag, wird das NEINhorn lieben. Marc-Uwe Kling hat eine herrlich unpädagogische Geschichte über das NEINhorn und seine Freunde geschrieben. Es geht um das NEINhorn, den WASbären, den NAhUND und die KönigsDOCHter, die gemeinsam bockig sind.
Schön illustriert von Astrid Henn, bzw klangvoll vertont als Hörbuch, hat es meine Tochter und mich wunderbar inspiriert und am Sommerfest auf unserem Hof waren wir das Team NEINhorn auf der Schnitzeljagd.

Bereits Wochen im Voraus wurde an der Verkleidung gefeilt:

Da Tammi und Thekla Ein-, bzw. NEINhorn sein wollten, habe ich mich als KönigsDOCHter verkleidet.

Für alle, die sich mehr für Fakten als für bockige Fabelwesen interessiert, hier die Facts zu unserer Schnitzeljagd, die bei Klein und Groß gut ankam:

Strecke: 4 km ohne Geländeschwierigkeiten, daher auch für Kids mit (zu Fuß begleitenden) Eltern gut bewältigbar.

Dauer: ca 1 1/2 Stunden

Teilnehmer: 25 Personen in 6 Teams, im Alter von 4 bis äh, also auch das ältere Semester war am Start, Jahren. Natürlich mit lustigen Teamnamen und entsprechender Verkleidung.

Start: alle 15 Minuten

Gesamtkosten: ca. 50,-€

Streckenmarkierung: Leinstreu als Pfeile am Boden ausgestreut (funktioniert prima).

Stationen: 5 Stück und alle so konzipiert, dass wir keine Streckenposten brauchten.

1. Station: Fotos von giftigen/ungiftigen Pflanzen in einem Gefrierbeutel. Jedes Foto hatte einen Buchstaben auf der Rückseite und bei richtiger Sortierung der Bilder ergaben sich zwei Lösungswörter.

2. Station: mein Mann hat diese schrecklich schöne Vogelscheuche gebaut 🙂 Auf der Rückseite der Arme ist ein Streifen Wellpappe befestigt, in die Wellpappe haben wir Federn gesteckt. Die Aufgabe bestand darin, so nah an die Vogelscheuche heran zu reiten, dass man eine Feder herausziehen und mit zurück bringen kann. Die Wirkung auf die Pferde war großartig. Selbst meine tiefenentspannte Stute hat kurz skeptisch geguckt (und dann versucht, die Haare aus Stroh zu fressen). Wer den Schwierigkeitsgrad erhöhen möchte, kann ein kleines, batteriebetriebenes Radio zur Vogelscheuche stellen und während der Schnitzeljagd laufen lassen.

3. Station: ein Glas mit Pferdeleckerli füllen und fest verschließen. Die Teilnehmer müssen die Anzahl der Leckerli schätzen.

4. Station: Hier wurde für Lacher bei den Daheimgebliebenen gesorgt: die Teams mussten sich auf dem Pferd sitzend gegenseitig schminken und Bilder davon in die Stall-WhatsApp-Gruppe stellen. Ein großer Spaß!!!

5. Station: wir haben ein altes Planschbecken in Stallnähe aufgestellt, mit Wasser gefüllt und ganz viele Badewannen-Tiere hinein getan. In einen mit Sand gefüllten Eimer hatten wir einen Kecher gesteckt und damit durfte sich jeder (vom Pferd aus) ein Tier angeln.

Siegerehrung gab es natürlich auch wieder und eine Urkunde:

Ich hoffe, ich konnte euch für’s nächste Stallfest inspirieren, weitere Schnitzeljagd-Ideen sind auch hier zu finden.

Was auf den Bildern so selbstverständlich wirkt, ist es für mich absolut nicht. Ich bin unendlich dankbar für diesen tollen Tag: meiner Tochter, weil sie tapfer 1 1/2 Stunden auf dem Pferd gesessen hat. Zwar fand sie die Stationen super, aber insgesamt war es dann doch lang. Meiner Tammi, die zu einer in sich ruhenden Persönlichkeit gereift ist. Auf kein anderes Pferd der Welt würde ich mich so vertrauensvoll mit meinem Kind setzen. Meinem Mann, der das alles erst möglich macht. Kerstin, die die phantastischen Bilder gemacht hat. Und natürlich unserer spitzen Stallgemeinschaft, die alle mit viel Spaß dabei waren!!!

Das sind wir…

Dirk Kosel, der den Pferdehof in der Mordach mit unfassbar viel Liebe, Geduld, Langmut, Energie und Belastbarkeit aufgebaut hat und führt.
Stephanie Kosel, ich bin 2014 hier angekommen und gebe an der einen oder anderen Stelle den Feinschliff.
Thekla Kosel, mischt mit ihren 3 Jahren schon ordentlich mit.

Und natürlich Kerstin und unsere lieben Einsteller und Reitbeteiligungen, ohne deren eifrige Unterstützung vieles schwerer und der Pferdehof in der Mordach nur halb so schön wäre.