Winterritt

Da ich in Büchern und Zeitschriften immer mal wieder was über das Auftrainieren nach der Winterpause lese, gehe ich davon aus, dass mache Reiter-Pferd-Paare eine ebensolche machen. Dabei kann reiten im Winter so schön sein. Und ich rede hier nicht von sonnenbeschienen Schneelandschaften, sonden vom schmuddeligen, windzerzausten Matsch-Misch-Masch, das in unseren Breiten vorherrscht. Warum ich (auch) im Winter gerne reite?

  • Ich habe als Jugendliche leidenschaftlich Fantasy-Romane und -Comics gelesen und stelle mir beim Reiten im grau-braunen Winterwald einfach vor, ich wäre auf der langen Suche/Flucht nach/vor… Irgendwas phantastisches halt und Pony ist mein einziger, wahrer Freund, meine mich wärmende, treue Begleiterin.
  • Ich kann den wunderschönen Reitrock tragen, den mein Mann mir geschenkt hat. Der hält nicht nur traumhaft warm, ich fühle mich auch noch verzauberter auf meinem elfenzarten Pony.
  • Wir leben umgeben von Laubmischwäldern und Laubbäume verlieren bekanntlich im Winter ihre Blätter. Das hat den Vorteil, dass man viel mehr sehen kann. Man kann in fremde Gärten lunzen, man sieht die Pfade der Wildtiere, große Raubvögel gleiten zwischen den kahlen Stämmen, Rehe und Wildschweine kreuzen unseren Weg…
  • Es gibt absolut keine Insekten, die uns stechen, beißen oder sonstwie behelligen wollen!
  • Tammi ist deutlich frischer und flotter unterwegs als im Sommer, aber nicht so spinnert im Hirn, wie im Frühjahr.
  • Meine Erwartungen sind niedriger: da ich bei Bäh-Bäh-Wetter nicht mit einem Wahnsinns-Ritt rechne, freue ich mich umso mehr, wenn’s trotzdem toll wird.
  • Wenn’s zu dolle stürmt, geht’s auf den Reitplatz (zum Glück haben wir einen ganzjährig bereitbaren), das kommt der Gymnastizierung zugute. Bei Traumwetter Volten und Zirkel üben? Ein Wunder der Disziplin, das ich selten vollbringe 😉

Ich hoffe, ich konnte paar Lichtblicke ins Wintergrau zaubern und wünsche traumhafte Ritte, bei welchem Wetter auch immer…