Marc Lubetzki

Ich bin vor etwa einem Jahr zufällig auf die Internetseite von Marc Lubetzki gestoßen und habe mir zwei Live-Webinare von ihm angesehen und in seinen Podcasts gestöbert.

Er war mir auf Anhieb sehr sympathisch, weil er langsam und bewusst spricht und bei einer Frage auch mal sagt, dass er über die Antwort erst einmal nachdenken möchte. Man merkt an jedem seiner Sätze, dass er nachdenkt und hinterfragt. Dass er keine Pauschalsätze raushaut, dass er nicht versucht, uns die Welt schön einfach und genormt zu vermitteln. Er lässt komplexes komplex und uneindeutiges uneindeutig. Bei seinen Beobachtungen entdeckt er viele wunderbare Details, an denen er uns teilhaben lässt.

Als Tierfilmer reist er zu wild lebenden Pferdeherden und verbringt oft mehrere Wochen in einem Gebiet und bei und in einer Herde. Seine Filme stellt er nach Themen geordnet zusammen und veröffentlicht sie unter Anderem wöchentlich in der Masterclass. Ich selbst bin nicht in seiner Masterclass angemeldet. Obwohl ich das sehr gerne wäre, habe ich mich bewusst dagegen entschieden, weil es mich komplett überfordern würde, jede Woche etwas zu erfahren, was ich vielleicht im Stall sofort umsetzen möchte und es nicht kann, weil Zeit oder Geld fehlen. Außerdem bevorzuge ich Bücher, weil ich diese in meinem Tempo lesen kann.

So war ich überglücklich, als sein erstes Buch „Im Kreis der Herde“ erschien und wurde nicht enttäuscht. In seiner wundervollen Art erzählt er von seinen Erlebnissen in wilden Pferdeherden. Man reist mit ihm in rauhe Landschaften und fühlt sich selbst im Kreis der Herde. Dass die Fotos absolut grandios sind, muss ich bei einem Tierfilmer wohl nicht dazu sagen.

Das Schönste: ich kann das Buch so oft lesen, wie ich möchte, kann es dekorativ ins Regal stellen, kann vor und zurück blättern, einzelne Sätze oder Kapitel markieren, etwas nachschlagen oder einfach nur entspannt Fotos gucken. Für mich bleibt das Buch einfach das Königsmedium. Schreibe mehr davon, Marc!

Dornröschen und die Piepmätze

So langsam dämmert mir, warum ich immer so müde bin: seit der Geburt unserer Tochter, verwandelt sich unser Haus immer mehr in ein Dornröschenschloss. Und damit meine ich nicht das Rosa im Kinderzimmer (das hat noch nicht Einzug gehalten), sondern den sich ungehindert ausbreitenden Bewuchs außerhalb des Hauses. In den Momenten, in denen mein Mann mich wachgeküsst hat, gewährt mir dies jedoch ungeahnte Ein- und Ausblicke.

Familie Distelfink hat ihr Nest in den Holunder, etwa 1,40 m vor unserem Wohnzimmerfenster gebaut! So konnte ich Unmengen von Fotos und Videos der kleinen Familie machen (die Videos liefere ich nach, sobald ich Zeit und einen etwas leistungsfähigeren Rechner habe):

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Die kleine Kohlmeise habe ich auf dem Fensterbrett erwischt:

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Das Unkraut im (eigentlich) Gemüsegarten scheint ausgesprochen schmackhaft zu sein:

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Die Amseln mögen unsere Trauben:

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Und mit diesem kleinen Kerl verbindet mich eine besondere Geschichte. Das arme Ding ist gegen eines unserer Fenster geflogen und auf unsere Terasse gestürzt. Zufällig saß ich in diesem Moment auf der Terasse und habe den benommenen Piepmatz auf die Hand genommen. Eine ganze Weile saß er ganz still in meinen Händen. Als er sich erholt hatte, saß er erst noch eine Weile auf meinem Finger, ist dann noch ein wenig in meiner Nähe umhergehüpft und schließlich ganz weggeflogen.

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20.1.2020

In der kargen Winterzeit bietet unsere Kletterrose mit ihren Hagebutten begehrte Nahrung für die Amseln:

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