So langsam dämmert mir, warum ich immer so müde bin: seit der Geburt unserer Tochter, verwandelt sich unser Haus immer mehr in ein Dornröschenschloss. Und damit meine ich nicht das Rosa im Kinderzimmer (das hat noch nicht Einzug gehalten), sondern den sich ungehindert ausbreitenden Bewuchs außerhalb des Hauses. In den Momenten, in denen mein Mann mich wachgeküsst hat, gewährt mir dies jedoch ungeahnte Ein- und Ausblicke.
Familie Distelfink hat ihr Nest in den Holunder, etwa 1,40 m vor unserem Wohnzimmerfenster gebaut! So konnte ich Unmengen von Fotos und Videos der kleinen Familie machen (die Videos liefere ich nach, sobald ich Zeit und einen etwas leistungsfähigeren Rechner habe):
Die kleine Kohlmeise habe ich auf dem Fensterbrett erwischt:
Das Unkraut im (eigentlich) Gemüsegarten scheint ausgesprochen schmackhaft zu sein:
Die Amseln mögen unsere Trauben:
Und mit diesem kleinen Kerl verbindet mich eine besondere Geschichte. Das arme Ding ist gegen eines unserer Fenster geflogen und auf unsere Terasse gestürzt. Zufällig saß ich in diesem Moment auf der Terasse und habe den benommenen Piepmatz auf die Hand genommen. Eine ganze Weile saß er ganz still in meinen Händen. Als er sich erholt hatte, saß er erst noch eine Weile auf meinem Finger, ist dann noch ein wenig in meiner Nähe umhergehüpft und schließlich ganz weggeflogen.
20.1.2020
In der kargen Winterzeit bietet unsere Kletterrose mit ihren Hagebutten begehrte Nahrung für die Amseln: